
Naturkosmetik verzichtet bewusst auf den Einsatz von sogenannten PEGs. Doch was steckt eigentlich hinter diesen Inhaltsstoffen?
Oft werben Kosmetikmarken mit Aussagen wie "ohne PEGs" und auch viele Fachbeiträge im Internet lassen kein gutes Haar an diesen Inhaltsstoffen.
PEGs stehen in der öffentlichen Kritik und es werden ihnen zahlreiche eigene Artikel gewidmet. Doch was hat es wirklich damit auf sich? Wofür stehen diese an sich nicht sehr aussagekräftigen Abkürzungen?
Sieverina schaut in diesem Blog-Beitrag einmal genauer hin und zeigt euch die Details dieser Stoffe.
Wofür steht PEG?
PEG steht ausgeschrieben für " Polyethylenglykole" und bezeichnet nicht einen einzigen Inhaltsstoff, sondern verschiedene synthetische Stoffe, die in zahlreichen Kosmetikprodukten eingesetzt werden. Sie dienen unter anderem als Emulgatoren und ermöglichen es so schwer verbindbaren Substanzen wie Wasser und Öl sich miteinander zu vermischen.
Polyethylenglykole basieren auf Ethylenoxid. Zusammen mit Wasser wird daraus zunächst Ethylenglycol, allgemein besser bekannt als Frostschutzmittel. Durch die weitere Verarbeitungsschritte entstehen daraus letztendlich Polyethylenglykole (PEGs).
Warum werden PEGs in Kosmetikprodukten eingesetzt?
PEG's bieten für Kosmetikhersteller mehrere Vorteile. Zu einem sind sie günstig in der Herstellung und zum anderen sind sie sehr vielseitig einsetzbar. Sie werden auch gern vor allem als Waschsubstanzen, Rückfetter, Konsistenzgeber oder Feuchthaltemittel in konventionellen Kosmetikprodukten verwendet.
Wieso stehen PEGs in der Kritik?
Den PEGs werden neben denen Grundfuktionen, die z.B. als Emulgator in der Kosmetik erfüllen sollen, verschiedene zusätzliche und ungewünschte Wirkungen zugeschrieben. Sie bestehen aus zum Teil sehr langen ganz unterschiedlich zusammengesetzten Molekülketten und haben somit viele Reaktionswirkungen.
PEGs machen die Haut durchlässiger für Schadstoffe und ermöglichen somit das tiefere Eindringen von unerwünschten Stoffen wie Umweltgifte. Die synthetischen Stoffe stören den Abwehrorganismus und können somit zu einer Immunreaktion führen, die sich z.B. in Form von Hautirritationen, Neurodermitis oder Allergien äußern kann.
Die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von PEGs zeigt beispielhaft der Inhaltsstoff PEG 450, der als Laureth-9 deklariert wird und somit für den Verbraucher nicht sofort als PEG erkennbar ist. Dieser kann aufgrund seiner desensibilisieren Eigenschaften auch als lokales Betäubungsmittel eingesetzt werden, da er die Empfindlichkeitsempfinden der Haut verringert. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat diesen Inhaltsstoff im Einsatz kosmetikischer Produkte , die Laureth-9 enthalten, als gesundheitlich bedenklich eingestuft.
PEGs sind nicht immer leicht zu erkennen:
Viele PEG-Vertreter sind als solches sofort erkennbar und enthalten den Begriff PEG. Bei anderen Inhaltsstoffen muss man genauer hinschauen: Diese enden auf –eth wie das bekannte Tensid Sodium Laureth Sulfate, oder das zuvor dargestellte Laureth-9.

Sagt uns eure Meinung!
Was sind eure Erfahrungen mit PEGs in der Kosmetik? Hinterlasst uns gern einen Kommentar. Wir freuen uns auf euch :-)
Euer Sieverina-Team